BuBuSocken von der Spitze

Bild einer BuBuSocke mit Farbverlauf: Schwarz an der Spitze und rötlich am Knöchel. Darüber liegt die halbestrickte zweite BuBuSocke.

BuBuSocken, was ist das denn? Eigentlich ganz einfach: Eine Socke mit Bumerangspitze und Bumerangferse. Beides wird (quasi) gleich gestrickt – wenn man das eine kann, kann man auch das andere. Auf jeden Fall ist es auch eine Sockenvariante, die ohne Tabellen, komplizierte Berechnungen und Geheimtipps von Oma auskommt.

Hier findest du ein Socken-Rezept mit Links zu genaueren Anleitungen.
Vorneweg: Die Technik der Bumerangferse mit Zwickel hat Sylvia hier schon einmal genauer erklärt.

Material für ein Paar BuBuSocken

  • Sockengarn
  • etwa 1 Meter Kontrastgarn in ähnlicher Stärke
  • ein Nadelspiel oder Rundstricknadeln oder ein Set Strickspiel/Sockenwunder/etc. – also Stricknadeln in passender Stärke, die Stricken in der Runde erlauben
  • eine Häkelnadel mit (etwa) gleicher Stärke
  • eine Stopfnadel zum Vernähen

Außerdem (und hier kommt vielleicht doch eine Tabelle ins Spiel) solltest du wissen, wie viele Maschen Umfang deine Wunschsocke hat und wie lang der Fuß sein muss.

Die Bumerangspitze

Deine Spitze beginnst du mit einem provisorischen Anschlag (das heißt, den kannst du nachher wieder auftrennen) über die Hälfte deiner Sockenmaschen. Wenn du zum Beispiel mit 4er Sockengarn eine Socke in Größe 38 oder 39 strickst, wird die wahrscheinlich 60 Maschen im Umfang haben. In diesem Fall strickst du die Spitze über 30 Maschen. Mein favorisierter provisorischer Anschlag ist ein Luftmaschenanschlag, der mit deinem Kontrastgarn direkt auf die Stricknadel gehäkelt wird. Wie das genau geht, kannst du dir hier ansehen:

Provisorischer Maschenanschlag mit der Häkelnadel von Sylvie Rasch

Wie die gleichnamige Ferse wird auch die Bumerangspitze mit verkürzten Reihen gestrickt. Ich bevorzuge dabei Doppelmaschen. Wie du eine solche Doppelmasche machst, kannst du hier ansehen:

Du hast jetzt also deinen provisorischen Anschlag fertig. Dann wechselst du auf dein Sockengarn und strickst erst einmal eine Reihe links. Ab der nächsten Reihe strickst du glatt rechts und immer eine Masche weniger am Ende der Reihe. Dann drehst mit einer Doppelmasche (oder einer Wickelmasche) um. Das machst du, bis rechts und links auf der Nadel jeweils ein Drittel der Maschen als Doppelmaschen liegen und nur das mittlerere Drittel noch „normal“ ist. Jetzt folgen zwei glatt rechts gestrickte Reihen über alle Maschen. Dabei werden die Doppelmaschen vorsichtig immer als eine Masche abgestrickt. Und schon ist die erste Hälfte der Spitze fertig.

Bei der zweiten Spitzenhälfte ist die Arbeitsrichtung für die verkürzten Reihen umgekehrt als vorher: Nun arbeiten wir nicht von außen nach innen, sondern von innen nach außen. Du strickst also die ersten zwei Drittel deiner Maschen (in unserem Beispiel 20 Maschen), machst die erste Masche des letzten Drittels zur Doppelmasche und wendest dann. Auch in der Rückreihe ist die erste Masche des letzten Drittels die erste Doppelmasche, mit der du wendest. In den folgenden Reihen strickst du immer vorsichtig deine Doppelmasche als eine Masche ab und wendest mit der folgenden Masche als Doppelmasche.

Wenn du mit deinen Doppelmaschen bei den letzten Maschen angekommen bist, beginnt das Stricken in der Runde. Dazu trennst du als erstes vorsichtig deinen provisorischen Anschlag auf und nimmst dabei die nun offenen Maschen auf deine Nadel(n). Vermutlich hast du eine Masche weniger als geplant, aber die kannst du einfach verkreuzt aus einem Zwischenfaden zwischen den beiden Spitzenhälften aufnehmen.

Hier kannst du dir ansehen, wie EliZZZa ihre BuBuSocken-Spitze strickt – aber Achtung, sie nutzt Wickel- anstelle von Doppelmaschen:

EliZZZas BuBuSocke – hier mit Wickelmaschen, statt Doppelmaschen

Der Fuß

Nun wird es nur noch einfacher. Den Fuß strickst du einfach in Runden in deinem gewünschten Muster. Rippchen machen den Fuß elastischer und lassen ihn gut sitzen. Aber auch Lochmuster oder Zöpfe sind Klassiker. Bedenke hier nur, dass Lochmuster den Fuß etwas weiter und Zöpfe den Fuß enger machen und passe deine Maschenzahl entsprechend an. Üblicherweise strickt man das Muster nur auf der Oberseite der Socke.

Wenn du für jemanden strickst, der eine ausgeprägte Ferse oder einen hohen Rist hat, dann kannst du die Socken dafür anpassen, indem du in den letzten Reihen vor der Ferse an beiden Seiten zwischen Ober- und Unterteil der Socke in jeder zweiten Reihe eine Masche verkreuzt aufnimmst – je nachdem, wie viel zusätzlichen Raum du da schaffen möchtest, machst du das öfter oder weniger oft. Diese Maschen nimmst du dann nach der Ferse ebenfalls an der Seite wieder ab, auch hier in jeder zweiten Reihe. Eine ausführliche Anleitung für die Bumerangferse mit Zwickel hat Sylvia für dich geschrieben.

Da – und das ist ganz besonders gut an dieser Socke – die Spitze und die Ferse identisch und damit auch gleich lang sind, weißt du auch genau, wann du mit der Ferse anfangen muss. Die Länge des Fußes ergibt sich aus Spitze + Mittelteil + Ferse. Wenn also genau noch die Länge der Spitze zur vollen Fußlänge fehlt, wird es Zeit mit der Ferse zu beginnen.

Die Bumerangferse

Keine Überraschung: Die Ferse strickst du genauso wie die Spitze. Der einzige Unterschied ist, dass du zwei Zwischenrunden zwischen der ersten und zweiten Hälfte strickst (und keine Reihen).
Falls du dein Muster vom Fuß weiterführen möchtest, kannst du das dabei auf der nicht-Fersen-Hälfte der Maschen ganz einfach tun.

Der Schaft

Den strickt du, ähnlich wie beim Fuß, wieder einfach in der Runde und so wie du möchtest. Falls du vor der Ferse Maschen aufgenommen hast, um mehr Raum für eine ausgeprägte Ferse oder einen hohen Rist zu schaffen, dann nimmst du diese Maschen jetzt wieder ab – oder lässt sie, wenn du einen extrabreiten Schaft möchtest oder nimmst mehr ab, wenn der Schaft schmal sein soll. Dein Muster kannst du jetzt in der ganzen Runde stricken.

Am Ende des Schafts folgt ein Bündchen, meist 1 re 1 li oder 2 re 2 li. Und ganz am Ende kettest du möglichst elastisch ab. Ich mag dafür diese Technik mit einem zusätzlichen Umschlag sehr gerne:

Jeny’s Surprisingly Stretchy Bind Off von Andrea Mowry

Der Umschlag wird dabei bei linken Maschen in der üblichen Richtung und bei rechten Maschen von hinten nach vorne über die Nadel gelegt und dann mit über die abzukettende Nadel gezogen.

Und schon ist die erste deiner BuBuSocken fertig. War gar nicht so schwer, oder?
Hast du noch Fragen oder brauchst einen Tipp zur Technik? Dann lass mich das wissen 🙂

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