Cindy hat uns letztens im Fasercafé digital sehr mit ihren gehäkelten Decken beeindruckt. Jetzt hat sie uns einen wunderbaren Erklär-Text dazu geschrieben. Wenn du also Lust hast, mal wieder was Neues auszuprobieren, dann ist diese Einführung ins Mosaikhäkeln perfekt für dich:
Was macht die Technik aus?
Mosaikhäkeln ist eine sehr interessante Technik, bei der fast ausschließlich von rechts nach links in der Hinrunde mit zwei oder mehr Farben gearbeitet wird. Sprich: nach jeder „Runde“ wird der Faden abgeschnitten. Die Fadenenden kann man entweder zu Fransen verarbeiten oder in einer Borte verstecken. Auf diese Technik gehe ich hier hauptsächlich ein. Es gibt auch Versionen, in der man Hin- und Rückrunden verwendet und den Faden nicht abschneidet, zum Beispiel von Tatsjana (Lilla Björn Chrochet) auf Englisch oder von Knotenwolle auf Deutsch (Video auf Holländisch mit Deutschen Untertiteln).
In der Regel werden nur feste Maschen und Stäbchen verwendet, um das Muster darzustellen. Das Muster ergibt sich durch die (Relief-)Strukturen, die durch Overlays – also tiefergestochene Maschen – entstehen. Generell sollte man mit sehr kontrastreichen Farben arbeiten. Genau die starken Kontraste mag ich persönlich sehr.
In dieser Art arbeitet auch Tinna Thórudóttir Thorvaldsdóttir, deren Muster ich sehr gerne mag und auch an einigen arbeite. Leider dauert das Anfertigen einer Decke etwas länger, da man je nach Art und Größe schon mal 6.000 bis 10.000 Meter Garn benötigt. Prinzipiell kann man aber mit den Mustern so ziemlich alles machen: Kissen, Taschen, Tücher, etc.
Neugierig geworden?
Wer selbst einmal hineinschauen möchte, kann dies in Tinna’s Youtube Kanal tun. Sie hat dort vier frei verfügbare Videos, um die Grundtechnik zu lernen. Die Videos sind in Englisch, aber auch ohne Sprachkenntnisse verständlich:
Ihre Muster sind zumeist auf Englisch erhältlich, für viele gibt es aber auch deutsche Übersetzungen. Die Muster sind recht einfach verständlich und leicht nachzumachen.
Meine aktuellen Mosaik-Projekte
Ich häkle gerade – neben dem Casablanca Afghan – am Havana Afghan, den ihr vor zwei Wochen sehen konntet. Leider bin ich aktuell noch nicht wirklich viel weiter, denn der Urlaub ist vorbei und es wollten noch zwei, drei Paar Socken gestrickt werden.
Mein Casablanca entsteht aus schwarzer Wolle und Regenbogenwolle, was einen interessanten Kontrast durch den Farbverlauf ergibt. Und mein Havanna wird kunterbunt aus allem, was ich an Farben da habe, gehäkelt. Aufgrund der Größe werden beide mit Acrylwolle gehäkelt, denn beide sollen einmal 160 cm x 220 cm werden.
Und was ist der Unterschied zu Tapestry?
Man sollte Mosaikhäkeln nicht mit Tapestry verwechseln. Beide Techniken sind dazu da um Farbwechsel innerhalb einer Reihe einfach umzusetzen.
Beim Tapestry wird der Faden der zweiten Farbe über die gesamte Reihe mit geführt und es wird je mit beiden Farben in einer Reihe gearbeitet. Beim Mosaik wird der Faden abgeschnitten oder an der Seite mitgeführt, pro Reihe wird je mit nur einer Farbe gearbeitet. Die Farbwechsel werden per Overlay (Stäbchen) erreicht.
Es gibt viele Optionen um die Mosaik Muster, wie z.B. „Apache Tears“ umzusetzen, wobei mir persönlich die „ursprüngliche“ Technik (die auch Tinna verwendet) mehr zu sagt, obwohl man dann nach jeder Reihe den Faden abschneidet, erscheint die Arbeit filigraner und hat genauerer Abgrenzungen.
– Cindy
Pingback: Vernissage – Mit Strich und Faden
„Auf diese Technik gehe ich hier hauptsächlich ein“… ja und wo dann? Im Video von anderen?
Liebe Andrea,
ich verstehe deine Kritik, aber hier geht es ausdrücklich nur darum, die Technik vorzustellen – und zwar insbesondere für den Kreis unserer Teilnehmer*innen. Mehr können wir als Ehrenamtliche ohne jegliches Einkommen aus unserem Angebot auch gar nicht leisten.
Wenn du Interesse an einem tiefergreifenden Einstieg ins Thema hast – zum Beispiel über einen bezahlten Kurs oder Videoworkshop, dann kannst du uns das gerne wissen lassen. Vielleicht lässt sich da was auf die Beine stellen.